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Lebenszyklus persönlicher Arbeitsgeräte

Uneinheitliches Bestücken und individuelles Management elektronischer Geräte ist für eine Schule kostspielig. Deshalb ist es für die meisten Schulen unabdingbar, sich für eine Strategie zu entscheiden. Was soll die Lebensdauer der Geräte diktieren? Das Gerät, der Bildungszyklus oder die Neuerungen auf dem Markt?

Zentrales Management der Geräte – Mobile Device Management (MDM)

Hier zeigt sich schnell, dass in den ersten beiden Zyklen Systeme, die sich nicht zentral managen lassen, sehr hohe Kosten bei Wartung und Support verursachen. Aber auch bereits das Bestücken der Geräte mit Software, die Konfiguration sowie das Einrichten der Benutzerlogins verursachen viel Aufwand und hohe Kosten. Setzt man auf Tablets, sollte man diesen Punkt speziell beachten.

Lebenszyklen und Garantie

Die Berücksichtigung der Lebenszyklen der Geräte veranlasst eine Schule, gewisse Strategien durchzudenken und zu vergleichen. Kurz zusammengefasst lassen sich die Strategien wie folgt festhalten:

Applikation: Der maximale Lebenszyklus der Geräte wird ausgenutzt.

Integration: Bildungszyklus und Lebenszyklus der Geräte sind synchron.

Transformation: Bei technischen Neuerungen werden unabhängig vom Geräte- und Bildungszyklus neue Geräte angeschafft.

Strategie auf Stufe Applikation

Arbeitet man mit längeren Gerätezyklen (mehr als vier Jahre), z.B. mit fünf oder gar sechs Jahren, so sind die Lernenden mit einem Gerätewechsel konfrontiert. Sinnvollerweise lassen sich persönliche Einstellungen und Daten der Benutzer auf die neuen Geräte übernehmen. Für einen Zyklus sind die Konfigurationsarbeiten somit zweimal zu leisten. Bei Zyklusbeginn müssen die bestehenden Geräte neu aufbereitet werden, alte Benutzerdaten gelöscht, neue Apps oder Software aufgespielt werden. Erreichen die Geräte ihr «end of life», so sind wiederum Konfigurationsarbeiten nötig. Es stellt sich die Frage, ob sich dieser Mehraufwand lohnt, damit man die Geräte ein Jahr länger betreiben kann. Mit sinkenden Gerätepreisen kann sich allerdings auch die umgekehrte Situation ergeben, sodass die Gerätezyklen kürzer sind als die Bildungszyklen. Bei technischen Neuerungen könnten so auch erst zweijährige Geräte durch neuere und leistungsfähigere ersetzt werden. Damit verbunden ist hingegen wiederum ein Mehraufwand bei der Konfiguration und Installation. 

Die ETH führt im Rahmen des Projekts «Neptun» verschiedene Analysen durch, in denen untersucht wird, welche Geräte sich für die Studierenden und Dozierenden unter Berücksichtigung vieler Faktoren am besten eignen und lohnen. Für die Beschaffung von Laptops kann man sich an diesen Resultaten orientieren. Die Verkaufsfenster sind jeweils im Februar und März.

Weitere Infos unter: https://www.projektneptun.ch

Strategie auf Stufe Integration

Sollen die Lernenden und Lehrenden mit möglichst wenigen Gerätewechseln innerhalb der Lebenszyklen konfrontiert sein, sind vier Jahre eine optimale Zeit im Hinblick auf die Lebensdauer und die technische Aktualität der Geräte. Die gesetzliche Garantie von zwei Jahren kann in den meisten Fällen verlängert werden. Gerätezyklus und Bildungszyklus sind somit synchron (1. und 2. Zyklus, 3. Zyklus ist die Frage, ob sie nach drei Jahren noch weiter genutzt werden). 

Support

Ein Angelpunkt im Betrieb einer IT-Infrastruktur ist der Support. (siehe Kapitel 6 im ICT-Guide: Welche Unterstützung wir anbieten – Support- und Beratungskonzept). Support wird hier zweifach verstanden: Man unterscheidet den pädagogischen (PICTS) vom technischen Support (TICTS).

Pädagogischer Support: Er unterstützt die Lehrpersonen im Einsatz der Geräte im Unterricht. Er hilft klären, welche Rolle das Gerät im Bildungsprozess innehaben soll. In welcher Situation ist das Gerät hilfreich und sinnvoll, welche Funktionen muss es erfüllen, und wie häufig soll es eingesetzt werden? Insbesondere bei der letzten Frage ist Klarheit angesagt, denn es ist für Schülerinnen und Schüler frustrierend, wenn sie das Gerät täglich umsonst mitschleppen. Die Erfahrung zeigt, dass der pädagogische Support fast vordringlicher ist als der technische. 

Technischer Support: Er kann unterteilt werden in einen Basic- und in einen Power-Support. Der Basic-Support umfasst den Support für schuleigene Geräte sowie den Applikationssupport für Software und Apps, die von der Schule empfohlen sind.

Der Power-Support ist ein zusätzlicher Support für BYOD-Geräte in limitiertem Umfang (halbe Stunde) sowie ein Applikationssupport für Software und Apps, die von der Schule empfohlen sind.

Der First-Level-Support wird idealerweise schulintern übernommen und umfasst Folgendes: 

  • Applikationssupport für Software und Apps, die von der Schule empfohlen sind.
  • Technischer Support für schuleigene Geräte.
  • Technischer Support für private Geräte bezüglich Zugriff auf die Basis-Infrastruktur wie WLAN, Beamer, Drucker, Telefonie.
Fazit

Ein einheitlicher Gerätepark, das zentral gesteuerte Management der Geräte, der Einsatz schuleigener Geräte oder Kaufempfehlungen bei BYOD sowie eine geschickte Strategie bezüglich der Geräte-Lebenszyklen/Bildungszyklen sind Faktoren, die den Betrieb einer IT-Infrastruktur stark vereinfachen und helfen, die Kosten möglichst tief zu halten. Mit einem pädagogischen und technischen Support wird sichergestellt, dass die eingesetzten Mittel optimal genutzt werden. 

Handlungsempfehlungen

Symbol AusgangslageAusgangslage
Die Schule beginnt, sich mit der Ersatzbeschaffung zu beschäftigen, sobald die ersten Geräte «auseinanderzufallen» drohen.

Symbol ApplikationApplikation

Der maximale Lebenszyklus der Geräte wird ausgenutzt.

Symbol IntegrationIntegration

Neubeschaffung und Ersatzbeschaffung sind professionell geplant und koordiniert. Bildungszyklus und Lebenszyklus der Geräte sind synchron.

Symbol TransformationTransformation

Bei Bedarf werden unabhängig des Geräte- und Bildungszyklus neue Geräte beschafft.