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Förderzyklen mit ICT

Förderzyklen mit ICT

Im Förderzyklus (auch Diagnose-Förder-Prozess genannt) unterstützen digitale Technologien bei der Lernstandserfassung bzw. der Diagnose. Mit digitalen (vorzugsweise auch adaptiven) Orientierungstests wird der Lernstand von ganzen Klassen oder von einzelnen Lernenden effizient erfasst. Passend zu den automatischen Auswertungen unterstützen digitale Tools die Förderplanung. Sie helfen bei der Auswahl individueller Fördermassnahmen und -materialien, werden jedoch nie die Expertise Schulischer Heilpädagoginnen und Heilpädagogen ersetzen. Auch bei der Umsetzung der Förderung im Unterricht unterstützen und ergänzen digitale Tools die Arbeit der sonderpädagogischen Fachpersonen. Deren zwischenmenschliche Beziehungen zu den Lernenden sind aber weiterhin entscheidend wichtig. Nachtests zeigen und dokumentieren den Lernzuwachs. Mit digitalen Evaluationsmethoden wird z.B. über Grafiken klar, wo der Lernprozess erfolgreich war und was im nächsten Förderzyklus angepackt werden kann.

Das Bild zeigt: Der zweistufige Förderplanzyklus mit Standortbestimmung und Unterricht & Förderung. 1. Erfassung = Diagnose, 2.a Förderplanung grob, 2.b Förderplanung detailliert, 3. Umsetzung = Förderung, 4.a Detailauswertung = Evaluation, 4.b Auswertung = Zielerreichung überprüfen

Grafik: Förderplanzyklus nach Lienhard mit Zusammenhang zum Diagnose-Förder-Prozess

Bezüglich des Grades an Computer-Unterstützung der Förderplanung werden drei Formen unterschieden:
a. Papierform = analoge Einzellösung
b. Computerlösung = computerunterstützte Einzellösung, z.B. pdf- oder Word-Formulare
c. Elektronisches Tool = Cloud-Dienst

Die Tabelle zeigt: Formen von Förderplanungssystemen, 1. Zeile: Form des Förderplanungssystems, a. Papierform, b. Computerlösung, c. Elektronisches Tool. 2. Zeile: Analogie zu einer Agenda, a. Papieragenda, b. Elektronische Agenda, c. Vernetzte Agenda. 3. Zeile: Vorteile, a. Unmittelbar in jeder Situation verfügbar, falls das analoge Medium nicht vergessen oder verloren wurde. Förderunterlagen werden öfter zur Hand genommen, b. Raum für Eintragungen kann bedarfsgerecht angepasst werden. Nicht benötigte Elemente können gelöscht, zusätzliche Elemente können ergänzt werden. Die gegenseitige Einsichtnahme ist möglich, muss aber organisatorisch gut geregelt werden. c. Liefern im Idealfall eine hilfreiche Struktur, Item-Listen, Textbausteine, usw. Datenschutz wird durch differenziert einstellbare Berechtigungen erleichtert, Förderplanung, Beobachtungslisten usw. sind ersichtlich und können gemeinsam bzw. arbeitsteilig bearbeitet werden, 4. Zeile: Nachteile, a. Für andere Personen schlecht verfügbar. Kopien zeigen nur eine Momentaufnahme. b. Für Eingaben muss immer ein Computer benutzt werden. Datenschutz kann problematisch sein. c. Weisen evtl. eine eingeschränkte Flexibilität auf, d.h. müssen so verwendet werden, wie sie programmiert wurden.

Tabelle: Formen von Förderplanungssystemen, Lienhard-Tuggener (2016)

Wie kann eine Schule die für sie passende Form finden?

  • Das Ziel und die Inhalte von Förderzyklen sollen über die Form gestellt werden. Die Verantwortlichen sollten sich nicht von Äusserlichkeiten blenden lassen, sondern nach Übersichtlichkeit, Transparenz und Praxistauglichkeit streben.
  • Die Form der Diagnostik soll gut zur Förderplanung, Durchführung und Zielüberprüfung passen. Alles wird möglichst gut aufeinander abgestimmt.
  • Die Schule prüft die verschiedenen Formen z.B. mit je einem Pilotversuch. Zudem können andere Schulen angefragt werden, die bereits Erfahrungen gesammelt haben.
  • Die gewählte Form wird sorgfältig eingeführt. Auch die Verbindlichkeiten (bzw. in Teilbereichen die Freiheiten) werden festgelegt, kommuniziert und überprüft.

Beispiele digitaler Tools zur Unterstützung von Förderzyklen

Förderzyklen mit ICT im Gesamtzusammenhang «Sonderpädagogische Aspekte»