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Erneuerungsprozess in mehreren Phasen

Erneuerungsprozess in mehreren Phasen

Man kann nicht früh genug beginnen. Ein Erneuerungsprozess mit dem Wechsel des Nutzungsmodells, z.B. von einer Ausstattung mit Laptopwagen zu einer 1:1-Ausstattung mit Tablets dauert mindestens 3 Jahre, das heisst die Zeit von der ersten Planung bis zum Zeitpunkt, da die Geräte in Betrieb sind. Der Erneuerungsprozess umfasst typischerweise mehrere Phasen mit folgenden oder ähnlichen Bezeichnungen:

  1. Erarbeiten oder Überarbeiten eines lokales Medien- und ICT-Konzeptes
    Die Schule ist gut beraten, ein lokales Medien- und ICT-Konzept auf Basis des ICT-Guides zu erarbeiten. Dies stellt die Grundlage für eine umfassende Entwicklung der ICT-Infrastruktur mit weiteren Themen wie Weiterbildung und Support sicher. Sollte die Schule bereits ein lokales Medien- und ICT-Konzept erarbeitet haben, ist es empfehlenswert, dieses vor einem Erneuerungsprozess zu analysieren und allenfalls zu überarbeiten.  

  2. Politischer Prozess
    Im politischen Prozess geht es darum, den Gemeinderat resp. bei grösseren Summen die Bevölkerung von den Investitionen und laufenden Kosten der ICT-Infrastruktur zu überzeugen. Der Budgetprozess ist ein wesentlicher Bestandteil des Erneuerungsprozesses.

  3. Vergabeprozess
    Im Vergabeprozess werden Angebote durch Offerten oder Ausschreibungen eingeholt, verglichen und vergeben.

  4. Umsetzung
    Während der Umsetzungsphase werden Umbauten getätigt (Netzwerk verlegt), Geräte montiert und Endgeräte ausgerollt. Die Umsetzung selbst kann oft auch in einzelnen Phasen erfolgen.

  5. Betrieb
    ....

  6. Evaluation
    Bevor eine Ersatzbeschaffung ansteht, lohnt sich eine Evaluation, damit konzeptionelle Anpassungen möglich sind.

In der Realität überschneiden sich die Phasen, sie sind nicht trennscharf abgegrenzt. Die einzelnen Teile werden zyklisch verfeinert und angepasst.

Bei Ersatzbeschaffungen ohne grosse Änderung des Nutzungsmodells ist die Phase 1 wesentlich eine Aktualisierung des lokalen Medien- und ICT-Konzeptes. Eine Ersatzbeschaffung dauert mindestens ein Jahr.

Projekt-Team und Kompetenzen

Die Schule benötigt für den Erneuerungsprozess ein ganzes Team von Personen mit verschiedenen Kompetenzen:

  • Projektleitung
  • Externe ICT-Fachpersonen mit Bezug zur Schule
  • Pädagogische ICT-Supporter
  • Fachpersonen mit Bezug zu politischen Prozessen
  • Finanzenfachpersonen
  • Baufachpersonen

Typischerweise sind dies Personen mit folgenden Rollen

  • Schulleitungsmitglieder
  • Pädagogischer ICT-Supporter
  • Technischer ICT-Supporter
  • Hauswart
  • Leitung oder ICT-Verantwortliche/r der Schulpflege
  • Schulverantwortliche in der Gemeinde
  • Finanzvorsteher der Gemeinde
  • Bauvorsteher der Gemeinde
  • Elektroplaner
  • Für Schulentwicklung zuständige Person
  • Externe Schul-ICT-Berater mit Kompetenzen in der Schulentwicklung

Da die schuleigenen zeitlichen Ressourcen und Kompetenzen in den meisten Fällen nicht genügen dürften, müssen Finanzen für externe Beratende, Projektleitende sowie Arbeitszeit von Gemeindemitarbeitenden bereitgestellt werden. 

Einbezug der gemeindespezifischen Situation

Es ist für die Schule ratsam, die verantwortlichen Personen der Gemeinde (Finanzen, Bau, Exekutive) frühzeitig miteinzubeziehen, denn sie kennen die gemeindespezifischen Rahmenbedingungen, Interessen und Möglichkeiten. Jede Gemeinde hat ihre spezifischen Prozesse, wenn es um die Planung einer neuen Basisinfrastruktur bzw. deren Erneuerung geht. Neben den Vorgaben in der Gemeindeordnung sind die längerfristige Budgetplanung und die politische Meinungsbildung in der Gemeinde zu berücksichtigen.

Tipp: Bei konzeptuellen ICT-Erneuerungsprojekten ist darauf zu achten, dass das Projekt wenn möglich nicht gleichzeitig mit anderen grösseren Schulentwicklungs-, Bau- oder anderen Schulprojekten durchgeführt wird.