Schulkultur im Wandel
- Schulkultur im Wandel
-
Download der Grafik mit CC-Lizenz "BY"
Vorteile der Digitalisierung für die Organisation Schule
Neue Technologien überwinden zeitliche und räumliche Beschränkungen. Es ist möglich, an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeiten an den gleichen Dokumenten zu arbeiten. Eine Zuschaltung zu Konferenzen zum Beispiel durch Microsoft Teams, Meet von Google Workspace for Education Plus oder Facetime ermöglicht es auch Lehrpersonen mit kleineren Pensen, an einer Schulkonferenz teilzunehmen. Das Team teilt in einer gemeinsamen digitalen Ablage Unterlagen, damit nicht jede Lehrperson Materialien neu erstellen muss. Durch das Teilen von gelungenen oder auch nicht optimal abgelaufenen Unterrichtssituationen auf einer Intranetplattform (zum Beispiel mittels Teams, Meet oder Slack), kann voneinander gelernt werden. Das gemeinsame Vorbereiten einer Exkursion oder einer Projektwoche wird mithilfe eines gemeinsamen Planungstools vereinfacht. Die zentrale Verwaltung von Schülerdaten vereinfacht die Arbeit, indem die Informationen nur einmal eingegeben werden müssen.
Diese neuen Formen der Zusammenarbeit ermöglichen organisationales Lernen, eine Vereinfachung der Abläufe und hoffentlich eine höhere Partizipation aller an der Organisation Schule Beteiligten. Sie erfordern ein Umdenken weg vom Einzeldenken («Ich muss alles können») hin zum kollektiven Handeln («Wir lernen von- und miteinander und vertrauen uns in diesem Prozess»). Ziel ist es, sich zu vernetzen und voneinander zu lernen (siehe auch Video "Auf zu neuen Ufern").
Technologien schaffen neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der internen und externen Kommunikation, ziehen damit aber auch die Frage nach der Abgrenzung nach sich. Abgrenzung kann auf der persönlichen Ebene der Mitarbeitenden einer Schule verstanden werden, sowohl zeitlich als auch räumlich. Es geht aber auch um die Frage, inwieweit Unterlagen und Daten im Team geteilt werden (siehe auch Risikokultur). Die Balance zwischen diesen Bedürfnissen und Notwendigkeiten zu finden, ist Teil der sich neu formierenden Schulkultur.
Schulorganisation im digitalen Wandel
Die Schulorganisation und die Schulkultur sind eng miteinander verbunden. Wenn die Technologie neue Zusammenarbeits- und Kommunikationsformen ermöglicht, muss sich dies auch in der Schulorganisation widerspiegeln. Beispielsweise kann für die Vorbereitung der Schulkonferenz ein digitales Tool genutzt werden (zum Beispiel Microsoft Sharepoint). Dort können alle für die Sitzung notwendigen Unterlagen abgelegt und eine Agenda erstellt werden. Gewisse Daten können durch die Schulverwaltung zur Verfügung gestellt werden (zum Beispiel Klassenlisten in einem Schuladministrationstool wie scolaris oder Lehreroffice) und durch die Lehrperson für ihre Aufgaben weiterverwendet werden. Zu überlegen ist, wie der weitere Kreis der Schule, beispielsweise die Eltern, die Tagesstrukturen etc. in die digitale Organisation und Kommunikation der Schule aufgenommen werden. Je nach Integrationsumfang und Integrationstiefe verändern sich die Arbeitsweisen aller an der Schule Beteiligten. Dies wird Teil der neuen Schulorganisation und -Kultur (Bsp. Wissensmanagement im ICT-Guide).
Die Form eines Pilot-Projektes hat sich sehr bewährt, um an einer Schule einen Akzent im digitalen Wandel zu setzen. Der Vorteil besteht darin, dass durch die zeitnahe Umsetzung schnell einmal erste Erfahrungen gesammelt werden können, bevor der ganze Budgetprozess gestartet wird. Falls notwendig, können für die spätere Implementierung noch Korrekturen vorgenommen werden. Die Ausgestaltung des (Pilot-)Projektes ist abhängig von der Formulierung der Legislatur- und den daraus abgeleiteten Schulprogrammzielen, das heisst von der Frage, ob darunter der Bereich Unterricht, die Ebene der Zusammenarbeit aller an der Schule Beteiligten oder sogar die Weiterentwicklung zu einer Netzwerkorganisation verstanden wird.