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KI in Schulen – Vom Einstieg zur Verankerung

KI in Schulen – Vom Einstieg zur Verankerung

Ein praxisorientierter Weg für Schulen

Die Einführung von KI an einer Schule ist kein einmaliges Projekt, sondern ein pädagogischer Entwicklungsprozess.

Der dargestellte Ablauf zeigt in sechs Schritten einen möglichen, praxiserprobten Weg, wie Schulen den Einsatz von KI strukturiert gestalten können.

Der Prozess ist flexibel. Er kann von jeder Schule an die eigenen Rahmenbedingungen, Strukturen und Bedürfnisse angepasst werden. Ziel ist es, Schulteams darin zu unterstützen;

  • gemeinsam Kompetenzen aufzubauen,
  • Erfahrungen zu sammeln und
  • eine klare pädagogische Haltung zum Thema KI zu entwickeln.

   


1. Schulleitung: Klären Sie Fragen. Machen Sie Bedürfnisse sichtbar

Gemeinsam mit Ihrem Team sammeln Sie Fragen, eruieren Unsicherheiten und erfragen die konkreten Bedürfnisse im Umgang mit KI. Tauschen Sie sich am besten in stufenspezifischen Gruppen aus. Denn die Herausforderungen und Chancen sind nicht in jedem Zyklus gleich.

Zur Orientierung können Sie die Userstorys verwenden, die im ICT-Coach publiziert sind. Sie helfen Ihnen, mögliche «blinde Flecken» bewusst zu machen und sowohl die Perspektive der Lehrpersonen wie auch jene der Schülerinnen und Schüler einzunehmen.

Wichtig ist dabei der Perspektivenwechsel: Nicht neue Tools sollen den Unterricht bestimmen – vielmehr entscheidet der pädagogische Nutzen über den Einsatz der Tools. Bündeln und clustern Sie die Ergebnisse anschliessend in Ihrem Team.

   


2. Schulleitung: Strukturieren Sie die Ergebnisse mithilfe des KI-Canvas

Canvas ist ein Strukturierungs- und Klärungsinstrument. Es hilft Ihnen, Themenbereiche systematisch zu durchdenken.

So gehen Sie vor: Füllen Sie in kleinen Gruppen oder Stufenteams die einzelnen Felder des Canvas aus. Beantworten Sie die Fragen zu Datenschutz, Verantwortlichkeiten, Einsatzszenarien, Kommunikation, Datenqualität und ethischen Aspekten. Reflektieren Sie den Nutzen für den Unterricht, für die Zusammenarbeit unter Lehrpersonen und mit Eltern/Erziehungsberechtigten.

Das Canvas-Instrument unterstützt Sie dabei, Ihre bisherigen Überlegungen zu konkretisieren und zu priorisieren. Gleichzeitig wird sichtbar, welche Fragen bereits geklärt sind und wo noch Lücken bestehen. Die Ergebnisse werden anschliessend zusammengeführt und bilden die Grundlage für die weiteren Entscheidungen der Schule im Umgang mit KI.

   


3. Schulleitung: Entwickeln Sie einen verbindlichen Rahmen. Sammeln Sie erste Erfahrungen

Aufgrund der erarbeiteten Bedürfnisse und Fragen sowie der Punkte des KI-Canvas definieren Sie nun gemeinsam mit dem Team einen verbindlichen Rahmen für den Einsatz von KI an Ihrer Schule in der Testphase. Als einfache Richtlinien in der Testphase können folgende Regeln leitend sein:

Lehrpersonen: Im Anschluss beginnen Sie, die gewählten Tools gezielt in der Unterrichtsvorbereitung und -nachbereitung zu erproben. Über mehrere Wochen reflektieren Sie Ihre Erfahrungen regelmässig im Team, etwa in Stufen- oder Fachsitzungen. Als Orientierung kann Ihnen das KI-Kompetenzen-Modell von Alles, Falck, Flick und Schulz dienen. Es unterstützt Sie dabei, Ihre eigenen Kompetenzen in den Bereichen Verstehen, Anwenden, Reflektieren und Mitgestalten weiterzuentwickeln und die gewonnenen Erkenntnisse im Team zu teilen.

   


4. Lehrpersonen: Sammeln und reflektieren Sie eigene Erfahrungen

Beginnen Sie, KI-Tools gezielt in der Unterrichtsvorbereitung und -nachbereitung einzusetzen. Über mehrere Wochen reflektieren Sie Ihre Erfahrungen gemeinsam im Team – beispielsweise in regelmässigen Stufensitzungen.

Als Grundlage kann Ihnen wiederum das KI-Kompetenzen-Modell von Alles, Falck, Flick und Schulz dienen. Es hilft Ihnen, Ihre eigenen Kompetenzen gezielt aufzubauen. Selbstverständlich können Sie sich auch für ein anderes Kompetenzmodell entscheiden.

   


5. Lehrpersonen: Erproben Sie KI im Unterricht. Begleiten Sie die Schülerinnen und Schüler

Sie setzen die gewählten KI-Tools direkt im Unterricht ein. So machen Schülerinnen und Schüler erste altersgerechte KI-Erfahrungen.

Je nach Stufe geschieht dies unterschiedlich intensiv: Im Kindergarten sensibilisieren Sie die Kinder beispielsweise für Fake-Bilder oder verzerrte Inhalte. In der Mittel- und Oberstufe können Lernende bereits mit spezifischen Tools arbeiten, Inhalte analysieren oder eigene Produkte erstellen.

Auch in dieser Phase sind Austausch und Reflexion feste Bestandteile der Teamarbeit. Orientierung können Ihnen die fünf pädagogischen Dimensionen bieten, die Joscha Falck für das Lernen mit und über KI formuliert hat.

   


6. Schulleitung: Sichern Sie Erkenntnisse. Entwickeln Sie eine gemeinsame Haltung

Zum Abschluss bringen Sie die Erfahrungen aus der ganzen Schule zusammen. Was hat gut funktioniert – für Lehrpersonen und für Schülerinnen und Schüler? Welche Herausforderungen sind aufgetaucht? Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen? Welche Aspekte möchten Sie weiterverfolgen?

Auf dieser Grundlage entwickelt das PICTS-Team oder eine schulinterne KI-Arbeitsgruppe positiv formulierte Guidelines und eine gemeinsame pädagogische Haltung zum Einsatz von KI. Diese Haltung wird an der Schulkonferenz diskutiert und verabschiedet und bildet danach die Grundlage für eine nachhaltige Weiterentwicklung.