Förderzyklen mit ICT
- Förderzyklen mit ICT
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Im Förderzyklus (auch Diagnose-Förder-Prozess genannt) unterstützen digitale Technologien bei der Lernstandserfassung bzw. der Diagnose. Mit digitalen (vorzugsweise auch adaptiven) Orientierungstests wird der Lernstand von ganzen Klassen oder von einzelnen Lernenden effizient erfasst. Passend zu den automatischen Auswertungen unterstützen digitale Tools die Förderplanung. Sie helfen bei der Auswahl individueller Fördermassnahmen und -materialien, werden jedoch nie die Expertise Schulischer Heilpädagoginnen und Heilpädagogen ersetzen. Auch bei der Umsetzung der Förderung im Unterricht unterstützen und ergänzen digitale Tools die Arbeit der sonderpädagogischen Fachpersonen. Deren zwischenmenschliche Beziehungen zu den Lernenden sind aber weiterhin entscheidend wichtig. Nachtests zeigen und dokumentieren den Lernzuwachs. Mit digitalen Evaluationsmethoden wird z.B. über Grafiken klar, wo der Lernprozess erfolgreich war und was im nächsten Förderzyklus angepackt werden kann.
Grafik: Förderplanzyklus nach Lienhard mit Zusammenhang zum Diagnose-Förder-Prozess
Bezüglich des Grades an Computer-Unterstützung der Förderplanung werden drei Formen unterschieden:
a. Papierform = analoge Einzellösung
b. Computerlösung = computerunterstützte Einzellösung, z.B. pdf- oder Word-Formulare
c. Elektronisches Tool = Cloud-DienstTabelle: Formen von Förderplanungssystemen, Lienhard-Tuggener (2016)
Wie kann eine Schule die für sie passende Form finden?
- Das Ziel und die Inhalte von Förderzyklen sollen über die Form gestellt werden. Die Verantwortlichen sollten sich nicht von Äusserlichkeiten blenden lassen, sondern nach Übersichtlichkeit, Transparenz und Praxistauglichkeit streben.
- Die Form der Diagnostik soll gut zur Förderplanung, Durchführung und Zielüberprüfung passen. Alles wird möglichst gut aufeinander abgestimmt.
- Die Schule prüft die verschiedenen Formen z.B. mit je einem Pilotversuch. Zudem können andere Schulen angefragt werden, die bereits Erfahrungen gesammelt haben.
- Die gewählte Form wird sorgfältig eingeführt. Auch die Verbindlichkeiten (bzw. in Teilbereichen die Freiheiten) werden festgelegt, kommuniziert und überprüft.
Beispiele digitaler Tools zur Unterstützung von Förderzyklen
- escola mit Modul «Förderplanung» für die umfassende integrative und separative besondere Förderung in Teamarbeit
- «mirroco unique» und Hazu (Schweiz) für die individuelle Förderplanung, Begleitung der besonderen Förderung und Einschätzung der Kompetenzen in Teamarbeit
- Webbasierter Förderplaner wfpplus der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH)
- ELFE II, ein Computergestützter Leseverständnistest für Erst- bis Siebtklässler
- Klett-Diagnostik mit diversen geeichten und kostenpflichtigen Tests, wie z.B. Hamburger Schreib-Probe (HSP oder HSP smart) zur Erhebung der Rechtschreibekompetenz, Lesetest Sekundarstufe (LeSek), Förderplanung mit «Lernentwicklungsassistent» usw.
- Testen und fördern, kostenloses Online-Tool zu Klett-Lehrwerken für das Schliessen von Lernlücken mit Lernstanderfassungen, Ermittlung des Förderbedarfs, passenden Fördermaterialien und Nachtests
Förderzyklen mit ICT im Gesamtzusammenhang «Sonderpädagogische Aspekte»