Fördern mit ICT
- Fördern mit ICT
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Seit einigen Jahren werden immer mehr Lern-, Lehr- und Fördermittel mit digitalen Elementen eingesetzt. Auch ausserhalb der offiziellen Lehrmittel existiert eine ganze Reihe digitaler Tools, die für die individuelle Förderung von Lernenden mit besonderem Bildungsbedarf relevant sind. Folgende Kriterien zeichnen diesbezüglich wertvolle digitale Lern-, Lehr- und Fördermittel aus:
- bieten vielfältige Zugänge
- weisen intuitiv verständliche Strukturen auf für eine gute Orientierung
- sind leicht zugänglich aufbereitet (sprachlich, grafisch, technisch usw.)
- weisen unterschiedliche und leicht anpassbare Anforderungsstufen auf
- bieten abwechslungsreiche Interaktionen, z.B. verschiedenartiges Üben
- ermöglichen eine Vielfalt an Lernstrategien und multiple Lerngelegenheiten
Für den konkreten Einsatz im Unterricht braucht es fachdidaktisches und heilpädagogisches Know-how. Die Übereinstimmung zwischen den individuellen Möglichkeiten der Lernenden und den Lern- und Förderzielen ist wichtig, ja zentral. Digitale Medien und Tools werden regelmässig und integral im Unterricht für die ganze Klasse als Lern-, Lehr- und Förderinstrument in verschiedenen Zusammenhängen bzw. Fächern eingesetzt. Die Schülerinnen und Schüler werden im Umgang damit vertraut. Der Initialaufwand wird nach einer Eingewöhnungszeit vernachlässigbar. Eine Schule legt fest, welche Medien und Tools eingesetzt werden. Diese werden bei allen Beteiligten sorgfältig eingeführt. Auch die Verbindlichkeiten (bzw. in Teilbereichen die Freiheiten) werden festgelegt, kommuniziert und überprüft.
Wertvolle Medien und Tools finden
Die folgende Systematik und die Beispiel-Links helfen beim Suchen und Finden wertvoller digitaler Tools und Medien (gemäss den oben genannten Kriterien und Einsatzszenarien):
Verzeichnisse elektronischer Lehr- und Lernressourcen (eLLR), z.B.
- Unterrichtsmaterialien von zebis zum «Thema» Heilpädagogik
- iLern – interaktives Lernen von Mario Cathomen
- «Mauswiesel» des Bildungsservers Hessen für Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung zur selbständigen oder begleiteten Arbeit
- App-Tipps für computerunterstützte Kommunikation von LIFEtool
- Digitale Medien für Unterstützte Kommunikation (UK)
- swisseduc (3. Zyklus)
Lernen, lehren und fördern mit Videos, z.B.
- SRF mySchool «Clip und klar!»
- YouTube-Kanal «SRF DOK»
- YouTube-Kanal «alpha Lernen», ARD
- YouTube-Kanal «SWR Plus», ARD
- YouTube-Kanal «Terra X History», ZDF
- YouTube-Kanal «Welt der Wunder»
Digitale Lernumgebungen (auch) für die besondere Förderung, z.B.
- Lernlupe (2. Zyklus), Lehrmittelverlage Zürich und St. Gallen
- Lernpassplus (3. Zyklus), Lehrmittelverlage Zürich und St. Gallen
- Mindsteps (2. & 3. Zyklus), Bildungsraum Nordwestschweiz und Universität Zürich
- Anton (1.-3. Zyklus) mit vielen interaktiven Lerninhalten
- Calcularis, Grafari (Phonics), Grafari (Orthograph) und Schreiblabor, Constructor
- on-line – Lebenslanges Lernen für Menschen mit Lernschwierigkeiten
- LearningView für individualisierten Unterricht mit Wochenplänen, Arbeitsständen und Portfolios
- LearningApps mit vielen interaktiven Übungen, auch für eigene Übungen
- Schabi = Schule am Bildschirm
- Symbaloo, visuelles Ressourcenmanagement
- Padlet für das Zusammenarbeiten und Erstellen von Inhalten
Integrativer Einsatz für ganze Klassen
Die meisten der oben genannten digitalen Tools eignen sich nicht ausschliesslich für Schülerinnen und Schüler mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen. Deshalb ist es häufig sinnvoll, die Tools integrativ für die ganze Lerngruppe einzusetzen. Binnendifferenzierte und individualisierte Lernsettings werden durch passende Software unterstützt und erleichtern damit die integrative Schulung von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen.
Einsatz auch zu Hause und unterwegs
Viele der digitalen Tools sind Cloud-Dienste. Deshalb können sie auch selbsttätig und ohne dauernde Begleitung für das Lernen und Üben von zu Hause aus und unterwegs genutzt werden. Dazu ist es sinnvoll, wenn die Schülerinnen und Schüler Zugriff auf aktuelle Verzeichnisse von Online-Ressourcen der Klasse bzw. der Schule haben. Diese erleichtern auch die Transparenz gegenüber den Erziehungsberechtigten und die Zusammenarbeit mit denselben. Die Lernenden werden für diese Lernformen angeleitet und situativ betreut.
Fördern mit ICT im Gesamtzusammenhang «Sonderpädagogische Aspekte»